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Traumberuf

[19.03.2009 00:00:00]

Traumberuf „Fußball-Manager“

Eine Hommage an die Manager der RBL  (…und speziell an Johannes F.)

 

Ein ganz normaler Tag im Leben eines Freizeit-Fußball-Managers der RBL, wir nennen ihn der Einfachheit halber „Vogi“. Es ist Spieltag in der RBL.

Der Manager des Teams sitzt noch völlig entspannt bei einer Tasse Kaffee im Büro. Plötzlich klingelt das Handy:

 

Erster Anruf eines Spielers, zwei Stunden vor dem Treffpunkt zu einem Spiel:

"Vogi, kannst Du mich bitte abholen, mein Auto ist heute Morgen nicht angesprungen?". Der Manager willigt ein, es handelt sich schließlich um den besten Torschützen des Teams und man will ja das anstehende Spiel gewinnen...

 

SMS, 1 Stunde 45 min vor dem Treffpunkt zu demselben Spiel:

"Vogi, bitte hol mich in einer Stunde an der Donnersberger Brücke ab, meine Frau braucht das Auto heute". Der Manager willigt wieder ein, schließlich handelt es sich um den einzigen Torwart und man will ja das anstehende Spiel gewinnen...

 

Zweiter Anruf eines Spielers, 1Stunde und 30 min. vor dem Treffpunkt zum Spiel:

"Servus Manager, kannst Du mich bitte bei meiner Firma abholen. Ich muss heute länger arbeiten und schaffe die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Treffpunkt deshalb nicht." Der Manager willigt erneut ein, schließlich handelt es sich um den besten Manndecker des Teams, vom gegnerischen Sturmführer erzählt man sich wahre Wunderdinge und man will ja schließlich das anstehende Spiel gewinnen…

 

Drei Minuten nach dem zweiten Anruf die zweite SMS:

"Bitte Abholung bei mir zuhause, nicht an der Donnersberger Brücke. Muss nämlich noch auf den Hund der Tante dritten Grades meiner Freundin aufpassen. Übrigens, Kurt kommt auch mit."

Der Manager willigt erneut ein, obwohl Kurt ein wahrer Grobmotoriker und eher talentfreier Kicker ist und der Manager Hunde eigentlich nicht mag. Aber Kurt ist der beste Freund des Torwarts und die Ablehnung des Managers gegen Vierbeiner im Allgemeinen und der Töhle der Tante im Besonderen muss aufgrund der Bedeutung des kommenden Spiels hinten anstehen. Denn der Torwart ist der einzige Spieler des Teams der verrückt genug ist sich zwischen die Pfosten zu stellen und schließlich will man ja das anstehende Spiel gewinnen...

 

Dritter Anruf eines Spielers, 1 Stunde und 23 min vor dem Treffpunkt zum Spiel:

"Vogi, hast Du die Ersatz-Trikots dabei? Ich habe vergessen die Trikots die ich waschen sollte in die Reinigung zu bringen!" Die Ersatz-Trikots hat der voraus deckende Manager vorsorglich schon fest in seinem Kraftfahrzeug zwischen Ersatzreifen, Warndreieck und den Fußbällen eingebaut, serienmäßig quasi. Fußbälle???? Mist!!!!

Dummerweise hat der Manager die Fußbälle vergessen einzupacken. Die liegen noch zuhause in der Badewanne. Die Bälle waren nach dem letzten Training im strömenden Regen völlig verschmutzt und mussten unbedingt noch gesäubert werden. Also, nach dem Büro noch mal kurz nach Hause, bevor der erste Spieler abgeholt wird und die Pillen geholt. Nur ein kurzer Umweg für den Manager, 10 km!!! Einfache Fahrtstrecke!

 

Vierter Anruf eines Spielers, 1 Stunde und 18 min vor dem Treffpunkt zum Spiel:

"Vogi, hast Du noch ein Paar Fußballschuhe Größe 42? Meine Schuhe sind beim letzten Spiel vor drei Wochen kaputt gegangen und ich hatte leider bislang keine Zeit mir neue zu kaufen!"

Der Manager hat zwar nur Ersatz-Schuhe der Größe 44, aber mit drei Paar Socken und gutem Willen lässt sich auch dieses Problem lösen. Gott sei Dank muss der Manager noch die Bälle holen, da kann er die Schuhe auch gleich mit einpacken. Schließlich handelt es sich um den Spielmacher des Teams und man will das anstehende Spiel schließlich gewinnen...

 

Dritte SMS, 1 Stunde und 9 min vor dem Treffpunkt zum Spiel:.

Der Manager befindet sich gerade im Aufzug auf dem Weg aus dem Büro. Er musste seinen Arbeitsplatz fluchtartig verlassen und erzählte seinem Chef irgendetwas von einem vergessnen Arzt-Termin. Eine Notlüge, aber der Manager musste zu diesem drastischen Mitteln greifen, sonst hätte er das Einsammeln seiner Spieler nicht geschafft!

Wieder der Torwart: "Hast Du eine Hundeleine oder ein Seil oder etwas ähnliches im Auto?". Da sich dem Manager der Sinn dieser Frage des Torwarts völlig verschließt, entscheidet er sich, die SMS fürs Erste zu ignorieren. Der Torwart würde sich schon noch einmal melden, wenn es wichtig ist.

 

Zwei Minuten nach der SMS, der fünfte Anruf:

Der Torwart! Kurt scheint dem Torwart die eigentliche Funktion von dessen Handy im Schnellverfahren erklärt zu haben. Der Manager konnte sich nicht erinnern, den Torwart jemals telefonieren gesehen zu haben. Nur immer diese SMS en. Würde das mit Kurt und dem Torwart so weitergehen, würde der bald imstande sein auch noch Fotos mit seinem Handy zu verschicken. Schrecklicher Gedanke! Bevor der Manager ans Telefon gehen kann, hat es zu klingeln aufgehört. Auch gut, denkt der Manager, wahrscheinlich hat sich der Torwart erschrocken, dass er telefonieren kann und hat wieder aufgelegt

 

58 Minuten vor dem Spiel, der sechste Anruf.

Der Manager kramt bei sich zuhause gerade die alten Fußballschuhe unter dem Bett hervor. "Ja!" Etwas gereizt nimmt der Manager das Gespräch entgegen. "Hallo Vogi, hier ist Tim" flötet ihm eine Stimme entgegen. Tim - der Libero. Au Backe! Noch ein wichtiger Spieler!!! "Könntest Du mich bitte abholen, ich....."  "Nein!" fährt ihm der Manager mit einer Blutgrätsche Marke Uli Borowski, Gott hab ihn selig, in die Parade. "Ich kann keinen mehr abholen. Ich hab bereits vier Spieler im Auto. Und ich habe nur einen Mazda PKW. Keinen Reisebus". „Kein Problem“, erwidert der Libero. „Ich ruf Andi an, soll der mich mitnehmen“. Clevere Kerle, diese Liberos, denkt der Manager und legt auf.

 

Während der Fahrt zum Treffpunkt stellt der Manager fest, dass der Torwart aufgrund des Stresses mit dem Hund der Tante dritten Grades die Erfrischungsgetränke vergessen hat. Noch ein kurzer Schlenker in die Tanke und völlig überteuert einen Träger Wasser gekauft.

 

Drei Treffpunkte mit Spielern, mehrere rote Ampeln und diverse Geschwindigkeitsüberschreitungen später erscheint der Manager in einem völlig überladenen Auto pünktlich beim Treffpunkt. Er hat vier Spieler, fünf Fußballtaschen, einen Trikotkoffer, acht Bälle einen Arztkoffer, die Erfrischungsgetränke, die Ersatzschuhe und den Hund der Tante dabei, der partout nicht bei der Freundin des Torwarts bleiben wollte.

 

Das Spiel? Wurde abgesagt.

Zwanzig Minuten vor Spielbeginn! Vom Sturmführer!

Er hatte nicht genügend Spieler zur Verfügung!

 

 

 

 

 

 

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