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Interview mit Torwart Frank Heinemann (Veuve Tricot)

[21.03.2009 00:00:00]

Interview mit Frank Heinemann

Frank Heinemann, 45 Jahre, ist Torwart, Integrationsfigur des RBL-Urgesteins Veuve Tricot und seit Jahren ein Kenner der RBL-Szene. Mit Ihm haben wir uns über die RBL Hallen-Masters-Serie unterhalten..

 

Frage: Frank, Du bist uns seit Jahren als Torwart und untadeliger Sportler von "Veuve Tricot" bekannt. Wann und wie bist Du zu "Wöff" gestossen?

Die Frage müsste man eigentlich anders herum stellen. Wann ist Wöff zu mir gestossen! Wie du bereits Eingangs erwähnt hast bin ich ein Urgestein im Münchner Freizeitfußball. Angefangen habe ich damals 1988 beim "SC Odeon" (anfangs noch nicht in der RBL). Nach einigen erfolgreichen Jahren habe ich dann Odeon verlassen und bin in unterschiedlichen Mannschaften aktiv gewesen, u.a. bei den "G’schmeidigen Fürstenrieder." Dort habe ich meine beiden Freunde Oliver Groth (El Capitan) und Volker Ufertinger (unsere Diva) kennen uns schätzen gelernt. Beide spielen ja auch bei "Veuve Tricot"! Wir haben irgendwann festgestellt dass wir eine gemeinsame Fußball Philosophie vertreten, wenngleich jeder auf seine eigene individuelle Art (das muss man jetzt nicht unbedingt verstehen). Kurzum, wir dachten es ist Zeit diese unsere Philosophie in Form einer „eigenen, gemeinsamen“ Mannschaft auf die RBL los zu lassen, Hundehütte, Hundehütte – Wöff, Wöff, Wöff. Das war 2005.

Frage: Wie wir von Dir erfahren haben, kickst Du schon sehr lange in der RBL. Im Lauf der Jahre sind sicher einige kuriose und vielleicht auch witzige Geschichten vorgefallen. Gibt es ein besonderes Erlebnis, über dass Du berichten möchtest?

Kurios, weiß ich nicht. Als Spieler bin ich mit zwei Mannschaften (Odeon, Veuve Tricot) jeweils direkt von der dritten in die erste Liga aufgestiegen. Ich gehe mal davon aus das es nicht viele RBL Kicker gibt die dass ebenfalls erlebt haben.

Aber eine witzige Geschichte fällt mir da doch ein. Wir haben in Neufahrn (Nebenplatz) gespielt und der Platzwart war bei Spielbeginn noch nicht da. Das Spiel war ca. 5 Minuten am Laufen als der jetzt eingetroffene Platzwart anfing die Linien zu streuen. Zuerst ist es nicht wirklich aufgefallen weil er die Seitenauslinien gestreut hat. Aber als er die Mittellinie bei laufendem Spielbetrieb markierte kam doch etwas Verwunderung auf. Nachdem sich der gute Mann weder durch den Schiedsrichter, noch durch andere Wortmeldungen aufhalten ließ, wurde die ganze Aktion unter Gelächter und Wohlwollen akzeptiert. Der Platz war am Ende gut markiert und die Unterbrechung hielt sich in Grenzen. Ich glaube wir haben das Spiel gewonnen.

Frage: Frank, laß uns nun bitte zum eigentlichen Grund des Interviews, der Hallen-Masters-Serie kommen. Spielst Du gerne in der Halle und wie groß ist dein persönlicher Ehrgeiz, auch dort erfolgreich zu sein?

Ja ich spiele sehr gerne Hallenfußball und mein Ehrgeiz ist bei allen Spielen gleich. Wenn ich auf dem Platz stehe dann will ich gewinnen! Als Torwart gibt es nichts Schlimmeres als Gegentore.

Frage: Für das Masters-Finale in Freising konnte sich Veuve Tricot nicht qualifizieren. Wie stark schätzt Du die Teams der Master-Serie im Vergleich zu den letzten Jahren ein?

Schwierig zu sagen, aber ich denke im Großen und Ganzen bewegen sich die Mannschaften auf einem ausgeglichenen Niveau. Man könnte ja denken nachdem Veuve Tricot nicht im Finale steht, das die Mannschaften stärker geworden sind, aber ich glaube das liegt eher daran das Veuve etwas schwächer geworden ist. Wobei ich für die anstehende Saison eine verjüngte und verstärkte Mannschaft erwarte. Also nicht zu früh freuen.

Frage: Du hast dieses Jahr einige RBL-Turniere gespielt und hattest die Möglichkeit, viele Teams zu beobachten. Welche Mannschaft ist Deiner Meinung nach der Favorit auf den Hallentitel?

Leider habe ich nicht alle Mannschaften gesehen und wir haben auch nur gegen einige gespielt. Allerdings haben die "amateure" einen sehr starken Eindruck auf mich hinterlassen. Bei dieser Mannschaft hatte ich immer das Gefühl das sie noch zulegen können. Die haben in jeder Lage das Spiel bestimmt. Im Halbfinale hatten wir ja das Vergnügen gegen die "EPO Kicker "zu spielen, die ebenfalls einen Super Hallenfußball bieten, da haben wir meist nur hinterher gesehen! "BARMSAC" lebt aus meiner Sicht hauptsächlich von der Dynamik, technisch und spielerisch schätze ich die beiden anderen Teams stärker ein. Ich gehe also davon aus, das die "amateure" und "EPO Kicker" im Finale stehen, wobei ich die "amateure" favorisiere.

Frage: An dieser Stelle hast Du nun die Möglichkeit Lob aber auch Kritik und Anregung über die RBL Masters-Serie loszuwerden. Was findest Du gut, was würdest Du gerne geändert wissen?

Die Masters- Serie finde ich insgesamt super. Ich habe so das Gefühl das jedes Jahr etwas Neues (z.B. dieses Jahr die aktualisierten Tabellen, vielen Dank an Josef) hinzu kommt und man sieht doch ein sehr gemischtes und interessantes Fußballvolk. Die Turniere sind ausnahmslos super organisiert, die Hallen perfekt und die Teams super drauf. Die Macher der RBL, also ihr lasst euch immer etwas einfallen. Dafür an dieser Stelle meinen ganz persönlichen Dank für den jetzt schon Jahrzehnte langen Fußballspaß den ich euch verdanke!

Was mich ein bisschen stört ist die Tatsache dass man mit vielen Vorrundenspielen in die Finals einziehen kann (Punkte sammeln). Das führt aus meiner Sicht dazu dass man viele Turniere spielen muss?! Ich denke aber darüber wurde schon viel diskutiert und jeder hat da seine eigene Meinung. Ich akzeptiere die Entscheidung der PBL Macher!

Frage: Nach dem Masters-Finale in Freising folgt am 18.04.2009 das Bayerische Finale in Haar, bei dem Teams aus allen Regionen Bayerns aufeinander treffen um den Bayerischen Titelträger zu küren. Was hälst Du von der Idee, eine Bayerische Hallen-Meisterschaft durchzuführen?

Auch hier uneingeschränkt "super"! Ich finde es höchst spannend zu sehen wie in anderen Regionen Fußball gespielt wird. Ich liebe solche Vergleiche! Und es ist doch für ganz Bayern wichtig zu wissen wo der „beste“ Freizeitfußball gespielt wird.

Frage: Wer Dich und Veuve Tricot etwas näher kennt der weiß, dass sich um rund um das Veuve-Team zwei geheimisvolle Mythen ranken. Zum einem das Geheimnis um Deine kunstvoll vor jedem Spiel getapten Hände, und zum anderen gibt es da noch die Geschichte mit dem alten Handtuch in der Halle. Kannst Du etwas Licht in diese "dubiosen" Angelegenheiten bringen? 

Die Geschichte mit dem Handtuch ist leicht erzählt. Unsere Fußballkönner (El Capitan und die Diva) spielen nicht einfach nur Fußball, nein dazu braucht es mehr! Beide haben einen ungemeinen Antritt und damit der Gripp auf dem Hallenboden optimal ist, werden die Schuhsohlen befeuchtet. Altes Geheimrezept der Familie Groth! Zu meinen getapten Händen. Tja eigentlich auch ganz einfach zu erklären.:Als ins Alter gekommener Torwart sind meine Hände und Finger durch viele kleine und große Verletzungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Tape stabilisiert meine geschundenen Knochen und lässt mich so noch ein paar Jahre spielen. Den meisten Zuschauern und Spieler fällt dies aber deshalb besonders auf weil ich in der Halle keine Handschuhe trage, was auch ungewöhnlich scheint! Hierzu ist zu sagen, dass es keine speziellen Handschuhe für Filzbälle gibt (oder ich weiß es nicht). Ich würde sowieso lieber mit normalen Bällen spielen. Die normalen Torwarthandschuhe geben hier keinen Vorteil (Haftung), außer das der Ball etwas abgedämpft wird, dies aber auf Kosten des „Ballgefühls“ geht, das mir persönlich wiederum sehr wichtig ist! Es freut mich aber das solche Dinge bemerkt und diskutiert werden, die RBL Gemeinschaft lebt.

Frage: Du hast ja bereits einen erwachsenen Sohn. Wird er in absehbarer Zeit das Erbe des Vaters weiterführen und zukünftig das "Wöff" Tor hüten?

Nein, er ist ein absoluter Feldspieler und hat ja auch letzte Saison "Bluestars" in der 1. Liga erhalten. Will sagen er spielt ganz erfolgreich außerhalb des Kastens. Schön an der Geschichte ist sicherlich das Vater und Sohn die Gelegenheit haben, zusammen in einer Mannschaft zu spielen. Er war schon als ganz kleiner Junge immer bei den Spielen dabei und ist deshalb auch schon ein „alter“ RBL Kenner. Seinen ersten Einsatz hatte er in einem Spiel gegen den "FC Schmiere" mit 10 Jahren. Er ist wie ich ein leidenschaftlicher Fußballer und wird auch weiterhin für "Veuve" Fußball spielen und somit auch mein Erbe antreten. Von Tapes hält er allerdings zurzeit noch nicht so viel!

Frage: Hast Du ein Lieblings-Team außerhalb des RBL-Mikrokosmos und wer ist Dein persönliches Vorbild als Keeper?

Was soll ich sagen, erfolgreicher guter Fußball begeistert mich einfach, deshalb seit langer Zeit Bayern-Fan. Mein Vorbild als Keeper (hängt mit meinem Alter zusammen) ist ganz klar Sepp Maier. Ich wollte als junger Spieler immer so sein wie Sepp Maier. Sein Können und seine Art auf dem Platz, ich hab so das Gefühl manchmal kann man bei meinem Spiel etwas davon erkennen. Mein größter Wunsch war einmal ein Torwarttraining mit Sepp Maier. Hat leider nie geklappt!

Frage: Eine letzte, nicht ganz Ernst gemeinte Frage: Warum um alles in der Welt wird man Torwart?

Darauf kann ich leider nur ernst antworten und die meisten von euch werden jetzt eine kleine Krise bekommen. Speziell im heutigen Fußball kann man meine Erklärung aber besonders verstehen.

Dem Torwart wird am Meisten abverlangt. Der Torwart ist der kompletteste und komplexeste Fußballspieler!

Ein Torwart muss alles mitbringen, Spielverständnis, Spielübersicht, taktisches Verhalten, Athletik, mentale Stärke, Technik, Führungsqualitäten, Siegeswillen, Robustheit, Einsteckungsvermögen und eine gesunde Portion „Wahnsinn“.

Kurzum es ist einfach „geil“!

 

Frank, wir danken Dir sehr, dass Du Dir die Zeit genommen hast unsere Fragen zu beantworten und wünschen Dir und Veuve Tricot eine erfolgreiche und vor allen Dingen verletzungsfreie Freiluft-Saison 2009.

 

 

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