Sieger-Interview mit Pietro Falchi

(Spieler und Manager des AC Barolo und Ligaleiter der Hobbyliga Rosenheim)

Pietro, Herzlichen Glückwunsch! Du hast mit Deiner Mannschaft die erste Bayerische Hallen-Meister für Freizeitmannschaften errungen. Wie fühlt man sich als Bayerischer Meister?

Ich habe es immer noch nicht richtig realisiert, es ist einfach unglaublich.

Viele User der rbl-Homepage kennen den AC Barolo noch nicht. Stell uns doch mal bitte Dein Team vor und erkläre uns die Bedeutung Eures Vereins-Namens!

Gegründet haben wir uns im Jahr 1996. Gründungsmitglieder waren italienische und deutsche Schönwetter-Fußballer. Bei unserer Gründungssitzung saßen wir abends bei einer Flasche Wein und rätselten  welchen Namen wir unserem Team geben könnten. Zufällig hieß die Flasche Wein die wir gerade leerten „Barolo“. So nahmen die Dinge ihren Lauf.  Wobei damals niemand absehen konnte, dass die Mannschaft eines Tages so viel Erfolg haben würde.

Du hast das Münchener Final-Turnier in Freising beobachtet. Hast Du Dir  im Vorfeld der Bayerischen Meisterschaft Chancen auf den Titel ausgerechnet?

Ich hatte großen Respekt vor den Münchner „amateuren“. Die waren beim Münchener Finale richtig stark. Ich hatte allerdings schon damals den Eindruck dass wir würden mithalten können.

Aber es wäre zu vermessen zu sagen dass wir uns etwas ausgerechnet hatten, da ich die anderen Ligen und deren Mannschaften überhaupt nicht kannte.

Hattet Ihr Informationen über das Niveau der anderen Teams und habt Ihr Euch auf das Turnier besonders vorbereitet?

Wir haben uns auf die Bayerische Meisterschaft nicht besonders vorbereitet. Ich habe im Vorfeld etwas im Internet gegoogelt, aber keine nennenswerten Informationen über die anderen Teams finden können.

Wer war Dein Favorit auf den Titel und gab es eine Mannschaft von der Du enttäuscht warst?

Ich  hatte das Münchener Finale beobachtet und war vom Niveau dieser Meisterschaft beeindruckt. Von daher zählten alle drei Münchener Teams für mich zu den Favoriten. Für unser Team rechnete ich mir bei einem positiven Vorrundenverlauf gute Chancen aus und ich hatte noch Fortuna Bavaria als einer der Favoriten auf der Rechnung.

Etwas enttäuscht war ich von unseren Vizemeister „Lucky Rangers“. Die Jungs  können wirklich kicken, haben aber bei der Bayerischen Meisterschaft einen rabenschwarzen Tag erwischt.

Alle drei Rosenheimer Vertreter sind zur Meisterschaft nach München gemeinsam im Bus angereist. Schildere doch kurz die Anreise und die Stimmung im Bus.

Man muss wissen, dass in Rosenheim ein großer Konkurrenz-Kampf zwischen den Mannschaften herrscht. Umso mehr war ich von der positiven Stimmung überrascht, die schon bei der Hinfahrt herrschte. Als dann noch RBLtv-Reporter Klaus Eicher in den Bus stieg um die Atmosphäre zu filmen waren die Jungs fast nicht mehr zu halten. Der Bus kochte!

Wie war der Empfang in der Halle in München?

Ein tolles Gefühl wenn man weiß, dass man gleich gegen die besten Freizeitkicker Bayerns spielen darf. Phänomenal!

Wie empfandest Du die Eröffnungsfeier?

Meinst du vielleicht die süßen Cheerleader? Scherz beiseite. Der Einlauf jeder Mannschaft und die Namensnennung jedes einzelnen Spielers, das hatte schon was.

Du bist nicht nur Spieler und Trainer des AC Barolo sondern auch Ligaleiter der Hobbyliga in Rosenheim und damit einer der Mit-Initiatoren der neu gegründeten Copa Bavaria die sowohl in der Halle als auch im Freien stattfindet. Bist Du zufrieden mit dem Ablauf der Veranstaltung und wie wurde die Idee einer Bayerischen Meisterschaft aus Deiner Sicht umgesetzt?

Ich war mehr als zufrieden und ich denke wir haben es sehr gut umgesetzt. Dieser neu gegründete Wettbewerb hat absolut Zukunft.

Wie groß ist die Akzeptanz dieser Bayerischen Meisterschaft beim AC Barolo und den anderen Teams aus Rosenheim und wie lief die Qualifikation für die Bayerische Meisterschaft in Rosenheim?

Wir sprachen wochenlang nur von der Bayerischen Meisterschaft und bei den anderen Rosenheimer Teams war es genauso. Die Hallenmeisterschaft ist in Rosenheim etwas ganz Besonderes. Deshalb war die Resonanz im Vorfeld auch sehr groß. Man sah, dass bei der Rosenheimer Hallenmeisterschaft das Spiel um Platz 3 und die damit verbundene direkte Qualifikation erbittert umkämpft war.

Schildere bitte kurz den sportlichen Verlauf aus der Sicht des Trainers des AC Barolo der Bayerischen Meisterschaft. Hattest Du im Verlauf des Turniers Zweifel ob Ihr das Endspiel erreichen könntet, gab es einen Angstgegner im Turnier den Ihr auf alle Fälle vermeiden wolltet?

Unser Ziel war, das Halbfinale zu erreichen um zu den besten vier Teams in Bayern zu gehören. Spätesten nach Abschluss der Vorrunde glaubte ich fest daran, dass wir unser Ziel erreichen würden.

Wir wollten auf jeden Fall ein Aufeinandertreffen mit Mangfall Kolbermoor verhindern. Wir kennen uns mittlerweile aus der Liga und den diversen Spielen zu gut und die letzten vier Spiele konnten wir nicht gewinnen.

Eines der Highlights des Turniers waren ohne Zweifel Eure sympathischen Fans, die Euch im Finale immer wieder nach vorne getrieben haben. Die Rosenheimer Teams haben sich im gesamten Turnier immer wieder gegenseitig lautstark unterstützt. War das einer der Schlüssel des Erfolges?

Ein eindeutiges ja. Wenn Dich die Zuschauer das ganze Spiel anfeuern und das Team nach vorne pushen ist dass schon ein großer Vorteil und setzt zusätzliche Kräfte frei. Wir haben aber in unseren kühnsten Träumen nicht gedacht, dass uns unsere Zuschauer so anfeuern würden. Es war unglaublich, auf dem Platz zu stehen.

Was hälst Du von der Idee, die Bayerische Meisterschaft auf DVD aufzuzeichnen und auf die rbl-Homepage zu stellen?

Die Idee finde ich so gut, dass ich ernsthaft überlege bei der nächsten Rosenheimer Hallenmeisterschaft ein Filmteam zu engagieren

Welche Gefühle hattest Du, als Du bei der Siegerfeier den Pokal entgegengenommen hast?

Ich war sehr stolz auf unser Team und konnte den Sieg zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich realisieren.

Schildere uns doch bitte, wie die Heimfahrt im Bus nach Rosenheim verlaufen ist?

Wir haben schon während der Heimfahrt getrunken und gefeiert. Ich fand super, dass alle drei Rosenheimer Teams, die im Bus saßen mitgefeiert haben als hätten sie selbst gewonnen. In gewisser Weise haben die anderen Teams ja auch gewonnen, weil sich die Rosenheimer Teams wirklich toll präsentiert haben. Und ich muss es noch mal erwähnen: Die anderen Rosenheimer Teams haben uns so toll unterstützt, dass sie einen großen Anteil an unserem Sieg hatten. In Rosenheim haben wir dann noch weitergefeiert.

Als Bayerischer Hallenmeister und Teilnehmer der Copa Bavaria auf dem Großfeld ist der AC Barolo sicherlich auch hier einer der heißen Favoriten auf den Titel. Wie beurteilst Du Eure Chancen im Freien?

Ich denke auf dem Großfeld werden die Karten völlig neu gemischt. Ich sehe uns nicht als Favorit. Es kommt auf viele Kleinigkeiten an: Tagesform, welche Spieler habe ich zur Verfügung, wie verkraftet das Team die Anreise in eine andere Stadt und vieles mehr. Wir wollen uns für die Endrunde qualifizieren, dass muss allerdings schon unser Ziel sein. Alles andere wird man sehen.

An dieser Stelle hast Du die Möglichkeit, Lob aber auch Anregungen zur Bayerischen Meisterschaft zu äußern

Die Bayerische Meisterschaft war Top organisiert, Ihr habt tolle neue Ideen eingebracht. Vielleicht könnte man mehr Vorrundenspiele ansetzen. Ich fand es schade, dass viele Mannschaften schon nach drei Spiele nach Hause fahren mussten.

Kannst Du Dir vorstellen, dass diese Veranstaltung auch in Zukunft besteht?

Definitiv ja. Vielleicht könnte das nächste Finale in der Stadt stattfinden, die den Meister stellt.

Pietro, hier hast Du noch die Möglichkeit auf ein Schlusswort.

Noch einmal ein Dankeschön an die Rosenheimer Mannschaften Mangfall Kolbermoor und Lucky Rangers, die uns so großartig unterstützt haben. Ein dickes Lob an die anderen Teams, die sehr fair miteinander umgingen. Wir hatten sehr viel Spaß, nicht nur weil wir gewonnen haben und freuen uns schon auf nächstes Jahr.

Saluti