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Interview mit Stefan Mohme

[12.05.2009 00:00:00]

Interview mit Stefan Mohme

Hallo Stefan, von den Berichten und Artikeln der Bayerischen Meisterschaft auf der rbl-Homepage, dem Interview mit dem Manager des Gewinner-Teams AC Barolo, Pietro Falchi und nicht zuletzt durch die Berichterstattung durch das rbl-tv haben wir schon viel über den sportlichen Bereich der „Bayerischen Hallenmeisterschaft für Freizeitmannschaften“ erfahren. Wir würden uns nun gerne mit Dir über die Hintergründe unterhalten und mit Dir zusammen quasi einen Blick hinter die Bühne werfen, denn  Du bist einer der Initiatoren und Gründer der Bayerischen Hallen-Meisterschaft für Freizeitkicker deren Finale am 18.04.2009 in Haar stattgefunden hat. Wie bist Du auf die Idee gekommen, eine Bayerische Meisterschaft ins Leben zu rufen?

Die Idee hat Stephan Zeiher letztes Jahr irgendwann mal in einer ruhigen Minute geäußert. Stephan ist der Mitorganisator der Hallenrunde und der COPA Bavaria. Er hat mich ja schon vor drei Jahren von der bayrischen Großfeldmeisterschaft überzeugt und die Hallenrunde war eigentlich nur die logische Folge. Ich war eher skeptisch bei dem Gedanken, dass wir Teams aus Freizeitligen aus Bayern dazu bringen könnten, nach München auf ein Finalturnier zu kommen. Dazu vermutete ich, dass es gewaltige Regelunterschiede zwischen den einzelnen Ligen gibt, zum Beispiel die Vereinsspielerreglung oder das wir in der RBL ausschließlich in Dreifachsporthallen auf Parkettboden spielen. Dies erwies sich aber Gott sei Dank als Trugschluss.

Du erwähntest gerade, dass Teams aus Ligen aus mehreren Städten Bayerns an der Bayerischen Meisterschaft teilgenommen haben. Welche Städte/Ligen haben sich beteiligt?

Es beteiligten sich Ligen aus Regensburg, Augsburg, Rosenheim, Nürnberg und Lauf an der Bayerischen Meisterschaft. Wir haben alle Ligaleiter im Vorfeld besucht um abzuklären, ob von deren Seite überhaupt Interesse besteht. Unser erster Besuch führte uns nach Rosenheim, wo wir einen sehr interessanten Abend mit Ligaleiter Pietro Falchi verbrachten. Wir verstanden uns auf Anhieb blendend und so stand der Idee einer Meisterschaft und der Beteiligung der Rosenheimer Hobby-Liga nichts mehr im Wege. Genauso erging es uns mit Klaus Görtz, Ligaleiter der HVA 77 Hobbyliga aus Nürnberg,  Klaus war vom ersten Moment begeistert von der Idee und erkannte die Chance, seiner eigenen Liga mit der Bayerischen Meisterschaft ein weiteres Highlight anzubieten.

Einige Teams der Bunten Liga Regensburg kennen wir schon viele Jahre. Einer der Vorstände, Francisco Gennes, kickte in der RBL beim Team Sehr Roberto und sein jetziges Regensburger Team owayonics spielte schon einige Male bei der Münchner Hallenmeisterschaft mit. Wir lernten bei unseren Besuch in Regensburg zudem die Ligaleiterin Claudia Bernhard kennen, die uns den Spielbetrieb der Regensburger Liga näher brachte. Uns wurde schon vor Ort klar, dass eine Zusammenarbeit mit der Regensburger Hobbyliga für alle Beteiligten große Vorteile bringen würde.

Das erste Treffen mit Ferdinand Sütterlin von der Augsburger Hobbyliga fand in einer große US Burgerkette auf einem Autobahnrastplatz bei Augsburg statt. Die Augsburger Liga ist nach München die größte Liga und nahm schon das Jahr zuvor bei der Bayerischen Meisterschaft auf dem Großfeld teil. Nach einem intensiven Gespräch war auch Ferdinand von der Idee begeistert und nun war es tatsächlich so weit, die Vereinigung der bayrischen Hobbyligen war geglückt.

Woher weiß man zum Beispiel, dass es eine Kleinfeld-Liga in Lauf gibt und wie kam die Kontaktaufnahme mit den entsprechenden Ligaleitern zustande?

      Wir wurden von einem Team-Manager eines Teams aus der Kleinfeldliga Lauf angeschrieben, der auf der RBL-Homepage sah, dass eine bayrische Freizeitmeisterschaft veranstaltet wird. Dieses Team wollte unbedingt bei der bayerischen Meisterschaft mitspielen. Stephan hat daraufhin mit den Ligaleitern der Kleinfeldliga Lauf einen Termin vereinbart und dann sind wir beide nach Lauf gefahren um dort die entsprechenden Gespräche zu führen. Bei den anderen Ligen haben wir bei den Ligaleitern angefragt ob Interesse besteht. Wir haben uns dann im Anschluss getroffen und abgeklärt, ob wir die Sache gemeinsam angehen können.

      Wenn sich Teams aus verschiedenen Städten zu solch einer Meisterschaft zusammen schließen geht es zwar in erster Linie um die Sache Fußball, aber es müssen auch einheitliche Regeln, Abläufe und dergleichen mehr geschaffen werden. Wie habt Ihr solche Dinge vereinheitlichen können?

      Alle Ligaleiter haben sich am 28.Februar in Neufahrn bei München getroffen und zusammen haben wir die COPA Bavaria Liga gegründet. Die Ligaleitung haben Stephan Zeiher und ich übernommen. An diesem Tage wurden die Spielregeln für das bayrische Hallenfinale und der COPA Bavaria festgelegt. Zum Beispiel wurde vereinbart, dass dieses Jahr noch ein Vereinsspieler,  maximal Kreisklasse, in der Halle mitspielen darf. Im nächsten Jahr wird die Hallenmeisterschaft ohne Vereinsspieler stattfinden. Auf dem Großfeld werden weitestgehend die Regeln der RBL übernommen. Wir wurden uns ebenfalls einig, dass alle Spieler, die bei der Copa mitspielen, sich auf der RBL Seite mit Foto und persönlichen Daten eingetragen müssen.

      Gab es denn einen Liga übergreifenden einheitlichen Qualifikationsmodus oder hatte jede Liga eigene Qualifikationsregeln?

      Wir in der RBL veranstalteten sieben Vorrundenturniere, ein Halbfinale und dann erst das Münchner Finale. Insgesamt hatten sich 70 Münchner Mannschaften um den Einzug in das bayrische Finale bemüht. Damit ist die RBL München aufgrund der großen Anzahl von Freizeitmannschaften den anderen Ligen ein Stück voraus. In den anderen Ligen wurde nur ein Turnier gespielt, wobei die drei besten Teams nach München zur bayerischen Meisterschaft entsandt wurden.

      München und die RBL nimmt hier aber auch eine Vorreiterstellung ein, da eine Millionenstadt wie München einfach mehr Möglichkeiten bietet.

        In den anderen Ligen besteht aber ein riesengroßes Potenzial und ich bin mir sicher, dass die Teilnehmerzahl für die Ausscheidungsturniere im nächsten Jahr größer sein wird. Wir hoffen, dass die Aussicht auf die Teilnahme an einer bayerischen Meisterschaft viele neue Teams dazu motiviert, sich den Ligen anzuschließen. Vielleicht gründen sich auch neue Ligen in anderen Städten wie Würzburg, Passau, Landshut oder Ingolstadt.

        Kann man sich als einzelne Mannschaft, die keiner Liga angehört, für die Bayerische Meisterschaft qualifizieren?

        Nein, dass geht nicht. Wir kooperieren ausschließlich mit anderen Ligen, nicht mit einzelnen Teams. Eine Mannschaft könnte sich aber einer Liga anschließen, die bei der COPA Bavaria Liga mitwirkt und sich hier die Qualifikation erspielen. Diese Teams könnten zum Beispiel auf den RBL Turnieren mitspielen um sich auf diesem Wege zu qualifizieren oder aber eine Liga gründen und dann der COPA Bavaria Liga beitreten. 

        Stefan, lass uns bitte nun zur eigentlichen Veranstaltung am 18.04. kommen. Wie viele Mannschaften haben sich für die Endrunde qualifiziert?

            Die Endrunde wurde mit 16 Teilnehmern geplant. Die Ligen aus München, Nürnberg, Rosenheim und Regensburg stellten jeweils drei Teams. Aus der  Augsburg Liga und der Hobbyliga Lauf kamen noch jeweils zwei Teams hinzu.

            Schildere uns doch aus Deiner Sicht den Ablauf der Veranstaltung?

            Schon am Abend vor dem Finale, als wir die Halle vorbereiteten, lag eine unglaubliche Spannung in der Luft, da wir überhaupt nicht wussten was uns erwarten würde. Die bayerische Meisterschaft war auch für uns die erste Veranstaltung dieser Art. Wir hatten keine Ahnung wie stark die einzelnen Teams sind, wie die Mannschaften und die Zuschauer auf uns reagieren oder wie es um die Fairness der Mannschaften bestellt sein würde. Wir waren auch sehr gespannt, wie viele Zuschauer diese Veranstaltung miterleben wollten, denn wir hatten noch Rasseln, Tröten und andere Lärminstrumente für die Fans organisiert.

            Am Morgen waren dann bis auf eine Mannschaft alle pünktlich zur Eröffnungsfeier anwesend. Die tolle Eröffnungsansprache von rbl-tv Moderator Klaus Eicher und die anschließende Showeinlage der Cheerleader der Haar Flames war ein erster Höhepunkt der Veranstaltung.

            Der Einmarsch der Mannschaften durch das Spalier der Cheerleader und der tosende Applaus und der Lärm der Zuschauer sorgte bei vielen Spielern für  Gänsehaut Feeling. Wir haben noch Schilder mit den Namen der jeweiligen Mannschaft für den Einlauf bereitgestellt, um den olympischen Gedanken des Turniers hervorzuheben. Ein weiteres Highlight war die Übertragung durch unser rbl-tv Team Klaus und Tom. Einige Spieler wurden im Rahmen des Berichts interviewt und gefilmt. Ein tolles Erlebnis!

            Beim sportlichen Vergleich dominierten die Teams aus München, Rosenheim und Augsburg. Das Niveau der Spiele war sehr hoch und es gab einen überraschenden aber verdienten Sieger aus Rosenheim, den AC Barolo. Allerdings hatte das Siegerteam auch enorme Unterstützung durch die vielen mitgereisten und sehr lautstarken Fans. Die Rosenheimer Teams und ihre Fans sind gemeinsam im Bus angereist und feuerten sich gegenseitig bei den Spielen an. Auf den extra aufgebauten Tribünen herrschte vom ersten Spiel an eine brodelnde Stimmung und ein tolle Party.

              Habt Ihr von den Beteiligten schon ein Feedback zur Veranstaltung bekommen?

              Ich glaube mit Fug und Recht behaupten zu können, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Jedenfalls war dass das einheitliche Credo aller Beteiligten. Es wurde vor allen Dingen die Organisation und der perfekte Zeitplan hervorgehoben. Ein solcher Event aber kann nur ein Erfolg sein, wenn die Zuschauer, die Spieler und die Mit-Organisatoren sich mit einer solchen Veranstaltung identifizieren. Wir können also als Fazit ziehen: Es war eine tolle Veranstaltung weil wir tolle Gäste hatten. Die Fairness auf dem Platz und die unvergleichliche Stimmung auf der Tribüne machten diesen Tag wirklich unvergesslich. Es hat allen Beteiligten richtig Spaß gemacht.

              Die Veranstaltung scheint nur mit einem großen organisatorischen Aufwand zu bewerkstelligen zu sein. Wie viele Personen waren in der Vorbereitung involviert und wie viel Personen waren dann vor Ort?

                Es werden sehr viele Helfer benötigt. Es ist ja nicht nur der Turniertag zu organisieren, die Hauptarbeit fällt im Vorfeld an. Bei einer bayerischen Meisterschaft muss natürlich gesichert sein, dass die Vereinsspielerregelung eingehalten wird, dazu werden die Spielerlisten benötigte, die überprüft werden müssen usw. Nicht zu vergessen, der Aufwand der im Internet anfällt: Spielerlisten, Fotos, Vorberichte. Alles Dinge, die dem Ganzen den entsprechenden Rahmen geben, aber sehr arbeitsintensiv sind. Bei der Vorbereitung war vor allem das schon erprobte Hallenteam der RBL am Start. Stephan, Josef und ich haben da schon einige Abende investiert. Am Veranstaltungstag kamen dann noch drei Helfer für das Schiedsgericht, zwei Sanitäter, zwei Damen die sich um unsere Ehrengäste kümmerten, Klaus und Tom vom rbl-tv und zwei Schiedsrichter hinzu. 

                Dieser Aufwand ist mit den Startgebühren der Teilnehmer finanziell demnach gar nicht zu bewältigen. Wie habt Ihr die Veranstaltung dennoch auf den Weg gebracht?

                  Der finanzielle Aufwand ist mit den Startgebühren nicht zu finanzieren. Die Kosten sind weit höher als die Summe der Startgebühren der Teams, die wir eingenommen haben. Alle Helfer und Mitarbeiter haben ehrenamtlich mitgeholfen, die Schiedsrichter sind uns mit Ihren Gebühren entgegengekommen und die Firma RASENKULT hat uns finanziell und mit Material unterstützt. Unter dem Strich haben wir aber doch ein Minus erwirtschaftet.

                  Ihr benötigt auf alle Fälle noch weitere Sponsoren, um die Durchführung der Bayerischen Meisterschaft im nächsten Jahr zu gewährleisten?

                    Ganz klar, ohne geht es nicht mehr. Wir können nicht alle beteiligten Stellen jedes Jahr bitten uns bei der Hallemiete usw. entgegenzukommen. Deshalb haben wir auch den Film bzw. die DVD in Auftrag gegeben, damit Unternehmen erkennen, was in einer Freizeit-Fußball-Liga alles möglich ist und um Unternehmen als mögliche Werbepartner oder Sponsoren gewinnen zu können. Die  RBL/COPA ist hier sicher eine ideale Plattform für Werbezwecke. Darüber hinaus haben wir noch weitere Ideen, die wir aber ohne ein größeres Budget nicht umsetzen können.

                    Stefan, hast Du eine Vision, wie eine Bayerische Meisterschaft für Freizeitmannschaften ablaufen könnte, wenn der finanzielle Rahmen gegeben wäre?

                      Es wäre ideal wenn die Startgebühren für die Teams wegfallen würden. Wir wünschten uns natürlich auch noch, dass wir jedem einzelnen Teilnehmer ein Erinnerungsgeschenk, z.B. ein T-Shirt, als Dankeschön überreichen könnten. Auch eine Players-Party im Anschluss an das sportliche Aufeinandertreffen könnten wir uns gut vorstellen. Eine Live-Übertragung des Hallenturniers auf rbl-tv wäre sicherlich auch denkbar.

                      Lass uns bitte gemeinsam einen kurzen Ausblick in die nahe Zukunft werfen. Die Bayerisch Meisterschaft auf dem Großfeld, die so genannte Copa Bavaria, wurde ja auch neu gegründet. Was hat es damit auf sich?

                        Wie schon erwähnt, wurde dieses Jahr die COPA Bavaria Liga gegründet. Hier haben sich die bayrischen Ligaleiter zusammengeschlossen um die bayrische Meisterschaft in der Halle und auf dem Großfeld auszuspielen.

                        Die COPA Bavaria 2009 ist ein Turnier, für das sich aus den Ligen aus Augsburg, Nürnberg, Regensburg, Rosenheim und München 24 Teams qualifiziert haben. Aus der RBL schicken wir die drei erstplatzierten Teams der 1.Liga aus der Saison 2008, den Pokalsieger 2008, den Alt Herren Liga Meister des Vorjahres und den Fairnesspokalsieger vom vergangenen Jahr. Die anderen Städte schicken ihre Drei oder Sechs bestplatzierten Teams. Der Modus ist wie bei einer WM Qualifikation. Aus acht Gruppen mit jeweils drei Teams qualifizieren sich der Gruppensieger und die vier besten Gruppenzweiten für das Finalturnier am 25.Juli in München. Der Sieger darf sich dann bayrischer Freizeitkicker Meister 2009 nennen.

                        Auch hier planen wir ein großes Finale mit vielen Zuschauern und allem, was zu einem schönen Sommerturnier dazu gehört. Wir freuen uns schon sehr darauf und hoffen, dass wir wieder ein tolles Fussball-Fest erleben dürfen.

                        Stefan, ich danke Dir für das Gespräch!

                        RBL-Partner

                        Mehr Informationen zu den Partnern der Royal Bavarian Liga findet Ihr auf unserer RBL-Partnerseite